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Mal naturalistisch, mal komisch verfremdet, mal abstrahiert in geometrischen Formen.

Er hat eine Weile gebraucht, herauszufinden, was er alles nicht kann, meint Hans Achim Wagner. Dafür ist er in einem langen Bogen zu dem zurückgekehrt, was sein Metier ist. Holz- und Linolschnitte, Zeichnungen und vor allem die Stahl- und Eisenskulpturen des gelernten Schlossers sind in der Ausstellung „Mensch - tierisch" in der ARKA-Kulturwerkstatt in der Westbergstraße 21 zu sehen.

Ob Arbeit alles ist, fragte sich Hans Achim Wagner nach einigen Jahren Berufstätigkeit aber auch engagierter politischer und gewerkschaftlicher Arbeit. Auf der Suche nach dem, was ihm noch fehlte, testete er sein Talent auf der Flöte, an Gitarre und Akkordeon, doch das Ergebnis klang nicht so gut wie bei seinen Vorbildern.

Als seine Frau, die eine grafische Ausbildung hat, eine Druckpresse brauchte, hat er sie ihr gebaut und selbst Spaß am Drucken bekommen. Seine Holzschnitte zeigen viele Motive aus der Arbeitswelt, Stahlarbeiter bei der Maloche oder im Gespräch, ein großes Wandrelief thematisiert den Traum vom 1. Mai: Ein strahlender Arbeiter hält Fabriken, Zechen und Betriebe in seinem Arm.

Schließlich fand der Schlosser zu dem Material, das auch beruflich sein Werkstoff ist: Er formt Skulpturen, Menschen und Tier aus Eisen oder Stahl, teils gegossen, teils aus Fundstücken und selbst gefertigten Teilen zusammengesetzt. Einzelne Stücke regen seine Fantasie an, drum herum baut er seine Figur: Da wird aus einem Schlüssel eine Nase, aus einem Teller ein Gesicht, einem großen Haken die Grundform für den „Nasenmann". Motive sind Menschen und Tiere, mal naturalistisch, mal komisch verfremdet, mal abstrahiert in geometrischen Formen.

Alle Arbeiten sind während der letzten zwölf Jahre nach Feierabend entstanden. Der Autodidakt darf nach Feierabend noch in seinem Betrieb die Maschinen und Geräte benutzen. Während die Kollegen ihre Autos reparieren, werkelt Hans Achim Wagner an einer neuen Idee. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Mai 1991 in der ARKA zu sehen, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 19 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 19 Uhr.

Quelle: WAZ Essen 07.Mai 1991
(kati)

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